In ihren „Angeboten der Woche“, die jede*r von uns als Zeichen des Protests an Supermärkte versenden kann, wird auf Tierleid und schlechte Löhne hingewiesen. Aber auch auf massive Waldrodungen und das damit verbundene Artensterben.
Fleischkonsum ist zu einer der umweltschädlichsten Maschinerien geworden… und grenzt gleichzeitig so beispiellos an Selbstverständlichkeit. Wer sieht schon noch das verdreckte Tier im engen Stall vor sich, das mit Antibiotika am Leben gehalten wird, wenn er oder sie vor der gut gefüllten Wursttheke steht? Wer will sich schon Gedanken machen, bei einem Hammerpreis von gerade mal 2,55 €?!
Tierische Produkte haben ihren Preis
Eine konsequente Maßnahme, um die Tiefpreise wieder auf ein realistisches Maß anzuheben, könnte die Politik mit einer zeitnahen Entscheidung bieten. Durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer etwa. Denn Fleisch ist (im Gegensatz zu Periodenprodukten!) definitiv ein Luxusgut, von dem ganz bestimmt nicht jeder Mensch 60 Kilogramm im Jahr verspeisen muss (ja, das ist tatsächlich der deutsche Durchschnitt).
Mit einem höheren Preis sollten natürlich keineswegs Benachteiligungen für bestimmte Personengruppen entstehen. Stattdessen muss das verstärkte Bewusstsein der Gesamtgesellschaft im Fokus stehen – um die Massen und den exzessiven Konsum begreifbarer zu machen, den wir tagtäglich als grundgegeben hinnehmen.
Jede Scheibe Wurst, jedes Kilo Hack trägt eine Geschichte der Ausbeutung mit sich. So schwer diese Realität auch zu verkraften sein mag. Und natürlich muss deshalb nicht jede*r sofort den Kauf all dieser Produkte boykottieren. Dennoch sollte es wohl zumutbar sein, dafür auch einen angemessenen Preis zu zahlen. Damit wir wieder zu einem wertschätzenden, gesunden Maße zurückfinden. Und hoffentlich zu faireren Bedingungen – für Mensch und Tier. Denn genau das ist offensichtlich verloren gegangen… irgendwo auf dem Weg zum Supermarkt-Regal.