Taylor Swift spricht offen über Slutshaming – und Doppelstandards in Hollywood

„Ich habe keine Lust mehr, so schnell zu rennen, wie ich kann. Und mich dabei immer zu fragen, ob ich wohl schneller ankommen würde, wenn ich ein Mann wäre.“

Mit diesen Worten besingt Taylor Swift (29) in ihrem Song „The Man“ dieses eine, gängige Phänomen wohl treffender, als je zuvor. Ihr Album „Lover“ (erschienen im August 2019) scheint in vielerlei Hinsicht eine Aufarbeitung zu sein – oder auch ein gehöriger Seitenhieb. Denn die Künstlerin hatte es nicht immer leicht, in dieser männerdominierten Branche. Anstatt für ihre Musik ernst genommen zu werden, wurde sie belächelt, von oben herab behandelt… und vor allem auf ihr Dating-Leben reduziert. Etwas, das ihr andersherum, als Mann, vermutlich nicht passiert wäre…

Weshalb sie jetzt im Interview mit Zane Lowe aus der „Apple Music Beat 1 Show“ auch klare Worte für diesen ungleichen Zustand findet. Und für einen Doppelstandard, der leider bis heute vorherrschend zu sein scheint: „Das, was mir da passiert ist, ist Slutshaming.“

Slutshaming. Eine Reaktion, die etliche Frauen erleben müssen, wenn sie dem erwarteten Verhalten und Auftreten in Bezug auf ihre Sexualität widersprechen. Taylor Swift hat also gedatet. So what?! Ändert die Anzahl der Männer in ihrem Leben etwas an ihrer Kunst? An ihrer Leistung? Oder an den Qualitäten als Karrierefrau?

Offensichtlich… tatsächlich schon. Taylor Swift erklärt in dem aktuellen Interview daher ausführlich, wie es sich anfühlt, wenn das eigene, musikalische Talent plötzlich zum Nebenprodukt des öffentlichen Images wird:

„Ich war gerade mal 23 und die Leute machten bereits Slideshows über mein Dating-Leben. Da waren teilweise Personen mit drin, neben denen ich nur mal auf einer Party gesessen habe. Das war wohl auch die Zeit, in der entschieden wurde, dass mein Songwriting keine Fähigkeit oder ein Handwerk sein kann – sondern ein Trick sein muss.“

„Frauen dürfen Dinge nicht so wollen, wie Männer sie wollen dürfen“

Taylor Swift verarbeitet Erlebnisse, die Gefühlswelt in ihren Songs. Und das wird ihr zum Verhängnis. Ebenso, wie es vielen anderen Künstlerinnen zum Verhängnis wird. Was bei männlichen Kollegen als tiefgründiger Seelenstriptease anerkannt ist, wird in ihrem Fall vor allem als Zeichen charakterlicher Schwäche gewertet. Die Gesellschaft scheint wohl immer noch nicht zu der Erkenntnis gekommen zu sein, dass auch Frauen Liebe, Geld und eine funktionierende Karriere gleichermaßen anstreben können.

Taylor Swift findet im „Apple Music“-Interview deutliche Worte

 

„Es ist der einfachste Weg um einer Frau, die ihren Job macht und die darin erfolgreich ist, all ihre Fähigkeiten abzusprechen. Und es ist der schnellste Weg, um all diese Erfolge bestmöglich zu minimieren. Nämlich, in dem man etwas tut, das jeder in seinen dunkelsten Momenten zu tun liebt: Slutshaming betreiben.“

Jeder Schritt auf der Karriereleiter, jeder berufliche Erfolg wird hinten angestellt… wenn über das Privatleben einer Künstlerin hergezogen werden kann. Und klar, Prominente stehen nun mal im Rampenlicht. Aber hätte ein Mann, mit einer ähnlichen (zum Teil hinzugedichteten) Dating-Historie auch ähnliche Probleme damit, ernst genommen zu werden?!

Die Branche lebt mit eindeutigen Doppelstandards

Alright, wohl kaum. Und so lange das noch immer so ist, hat Taylor Swift auch jedes Recht dazu, die Missstände in einem Interview anzusprechen. Es ist schließlich immer wieder aufs Neue wichtig, das Problem beim Namen zu nennen. Und es lässt uns immer wieder eine andere Perspektive einnehmen, wenn wir einen solchen Einblick in die Laufbahn des Hollywood-Stars erhalten. Denn ja, auch eine Taylor Swift hatte lange an dieser unfairen Behandlung zu knabbern…

„Ich habe meine ganze Karriere damit verbracht, zu beweisen, dass ich dort hingehöre, wo ich bin. Inzwischen habe ich akzeptiert, dass auch das ein Teil meines Lebens ist. Aber eben nur ein Teil. Ich bin solchen Kommentaren gegenüber nicht blind geworden – ich habe aber auch keine Angst mehr davor.“

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