Tierschützer gehen dabei mit ihrer Formulierung sogar noch einen Schritt weiter. Vertreter von „Peta“ bezeichnen die Gefangenschaft der Tiere beispielsweise als Zurschaustellung und Isolationsfolter (mehr dazu hier).
Isolationsfolter … da war doch was. 👀 Sichtbar wird genau die vor allem an wiederkehrenden Verhaltensauffälligkeiten. Das ständige Schwenken des Kopfes etwa, ein rastloses Auf- und Ablaufen oder die extreme Apathie. Für uns als Zuschauer wirken solche Bilder fast schon normal. Dabei sprechen Zoos doch so gerne davon, den Besucher*innen mit einer authentischen Darstellung notwendiges Wissen über Wildtiere zu vermitteln (mehr dazu hier). Aber hat ein Leben in Gefangenschaft damit überhaupt noch etwas zu tun?
Während wir den Tieren abends wieder den Rücken kehren, bleiben diese ihr ganzes Leben lang dort. Ohne in freier Wildbahn auch nur überleben zu können. Wie hätten sie es auch jemals lernen sollen?
Sind Zoos nun ein Symptom – oder die Ursache?
Dass wir die Gefangenschaft von Tieren aktuell kritischer denn je reflektieren, ist also ein absolut notwendiger Anfang. Den Verantwortlichen muss schließlich klar sein, dass ihnen auf die Finger geschaut wird. Auch, damit es nicht bald zur Normalität wird, all diese Arten ausschließlich hinter Gittern zu sehen. Auch Zoos und Auffangstationen haben eine Verpflichtung. Der sie sich oftmals glücklicherweise verantwortungsbewusst zu stellen versuchen:
„Auswilderungsprogramme, internationale Naturschutzprogramme und die Wildhüter in den Heimatländern der Tiere werden von vielen großen Zoos unterstützt. Denn dass die Nachzucht und Auswilderung von bedrohten Tierarten nur Sinn macht, wenn es in den Heimatländern noch einen natürlichen Lebensraum für die Tiere gibt, ist auch den Zoobetreibern klar“, heißt es dazu in einem Beitrag von „Planet Wissen“.
Und genau damit kommen wir wohl auch zum entscheidenden Punkt. Zoos werden niemals vollkommen artgerecht sein. Auch dann nicht, wenn sie sich so ethisch korrekt wie möglich verhalten. Grundsätzlich muss also vor allem die Erhaltung der Lebensräume im Fokus stehen. Und daran können wir alles gemeinsam arbeiten. Im kleinen und im großen Rahmen. Indem wir unser Leben nachhaltiger ausrichten, Lebensräume achten und Ressourcen schonen. Indem wir weiter denken, als an uns selbst, bei jeder einzelnen Kaufentscheidung.
Nicht etwa „artgerechtere“ Tierstation sind nämlich von Nöten – sondern ein umsichtigerer Blick (gerade vom globalen Norden!) auf den Rest der Welt. Wir sind es schließlich, die schon bald wieder ihre Wohnungen gegen die Natur eintauschen können – wenn wir Lust darauf haben. Die Tiere dagegen werden das ihr Leben lang nicht tun. Lasst uns diese sensible Zeit also doch einfach mal als wichtigen Reminder nutzen. Um in Zukunft etwas bewusster mit uns und unserer Umgebung umzugehen. 🙏