Dann handeln wir am besten so, wie der Mann mit Brille, der da gerade auf Twitter viral geht. Ein kleiner Video-Schnipsel, nur 10 Sekunden lang, zeigt ihn und eine junge Frau in einer gut gefüllten Bahn, vermutlich in China. Sie steht, hält sich in der Mitte des Wagons fest, und bemerkt gar nicht, wie das Handy eines sitzenden Fahrgasts hinter ihr verdächtig nahe an ihren Rock heran wandert.
Eine Szene, die schon beim Zuschauen wütend macht. Und ohnmächtig. Denn sie ist unscheinbar und doch so furchtbar übergriffig. Bis ein Mann, eben jener Brillenträger, reagiert – und sie ganz behutsam aus der Gefahrenzone manövriert. Er drängt sich zwischen sie und das Handy, bietet ihr seinen Sitzplatz an und löst so die Situation auf, noch bevor das entblößende Foto überhaupt geschossen werden kann.
Der Mann tut das Richtige – er schreitet ein:
Über 32 Millionen User schauten sich genau diesen Videoausschnitt bereits an. Das Thema scheint also zu polarisieren. Und das, obwohl während des Betrachtens einmal mehr die Frage aufkommt, ob die Situation nicht vielleicht sogar gestellt sein könnte. Für eine gezielte Werbekampagne beispielsweise. Denn eine weitere Frau, links, im gelben Oberteil, filmt die Situation ganz offensichtlich.
Aber würde der Ursprung des Videos wirklich etwas an dessen Notwendigkeit ändern? Wohl kaum. Upskirting darf eben nicht einfach hingenommen oder normalisiert werden. Findet auch Cici, die den Tweet veröffentlicht hat: „Lieber Mann mit Brille, du machst eine gute Figur! Bitte erinnert alle Frauen daran, auf ihre Sicherheit zu achten.“