In Paris eröffnet ein 14.000 m² großer Gemüsegarten – über den Dächern der Stadt

Wenn es etwas gibt, das (wir) Stadtmenschen in unserem Alles-ist-irgendwie-möglichAlltag ganz besonders vermissen, dann ist es die grüne, duftende, beruhigende Natur. Ausflüge aufs Land, in eine abgelegene Hütte etwa, ohne Supermarkt oder Bar in der Nähe, haben sich beinahe schon zur präferierten Entspannungsmethode gemausert.

Trotzdem wachsen Städte weiter über sich hinaus. Nicht nur hier in Deutschland. Flächen werden bebaut, Hochhäuser aus dem Boden gestampft, Grünflächen verbannt und versiegelt. Gerade deshalb ist es wohl die Natur, die letztlich am meisten fehlt. Pflanzen, die unsere Städte atmen lassen. Blüten und Blumen, die Insekten beherbergen können. Gemüse, das die Bewohner ernährt. Regional und saisonal. BOOM! Etwas, wovon Städter auf ihren Wochenmärkten nur müde träumen können.

Was also benötigt wird, sind platzsparende und ergebnisorientierte Maßnahmen. Solche, die einer Stadt wieder Lebensgefühl und ökologische Vielfalt zurückgeben. Und was ließe sich dafür besser einnehmen, als all die unbenutzten Dächer, die es in jeder Großstadt doch so zahlreich gibt?!

Paris geht dabei mir einem guten Beispiel voran. Gemeinsam mit Agripolis verwandelt die Stadt das 14.000 Quadratmeter große Flachdach des Messegebäudes „Paris Expo Porte de Versailles“ in eine riesige Anbaufläche. Es entstehen dort Parzellen, Hochbeete und Sträucher. Damit die Stadt wieder atmen kann – und weniger Güter über lange Strecken transportiert werden müssen.

Urban Farming ist nicht nur ein Hobby – sondern Lebensqualität

30 verschiedene Pflanzenarten werden auf der Fläche angebaut – einige davon bereits mit vielversprechendem Ertrag. Vom Kürbis über die Aubergine bis hin zur Erdbeere. Eine Tonne an Obst und Gemüse in Bio-Qualität könnte in Zukunft zur Hochphase dort geerntet werden. Und das alles auf der Grundlage von sehr wenigen eigenen Emissionen. Angebaut wird nämlich im sogenannten ‚vertikalen Stil‘. Was bedeutet, dass die Pflanzen in befeuchteten Behältnissen auf übereinander gelagerten Ebenen gedeihen können. So wird weniger Platz, weniger Wasser und weniger Erde benötigt. Bei gleichbleibend gutem Wachstum der Setzlinge.

Eine Entwicklung mit Potenzial: Ein Drittel des weltweit größten Farming-Projekts kann ab sofort nämlich bereits von Privatpersonen genutzt werden (mehr dazu hier). Anwohner*innen mieten sich dabei einzelne Hochbeete für 320,00 € im Jahr an… der überschüssige Ertrag wird in den umliegenden Supermärkten oder als Gemüsekisten verkauft. Lokal, saisonal, pestizidfrei, urban. Es ist eine nachhaltige Idee, die dort gerade zu erblühen beginnt. Und die Hoffnung macht. Auch, weil sie verspricht, bereits nach kürzester Zeit wirtschaftlich rentabel zu sein. Nur so wird daraus nämlich ein attraktives Konzept, an dem sich hoffentlich schon ganz bald viele weitere Städte ein Beispiel nehmen werden. 🙌🍓🌽🍅🍐🍠

Hamburg, Berlin, München, Köln… wie siehts aus? 🤗

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