Das Urteil scheint schnell gefällt zu sein – der Mensch steckt nun mal gerne in Schubladen: Wer sich vegan ernährt und Ausnahmen macht, ist raus aus dem Club, hat das Label nicht verdient, muss anders betitelt werden. Die Linie wird klar gezogen. Zwischen ganz oder gar nicht, richtig und falsch. „Veganer*innen essen eben keine tierischen Produkte“. Aber was ist, wenn doch? Dann klappen die Münder ganz schnell mal sehr ungläubig (oder sogar wertend) herunter.
Und das, obwohl die Bedeutung hinter „Veganismus“ lange Zeit noch gar nicht im Mainstream angekommen war. Auf was verzichtest du? Fleisch, Käse, Milch? … Aber auch Sahne, Butter und Eier? OHA!
Inzwischen hat sich der Begriff verselbständig – und ist gerne mal mit einem moralischen Stempel versehen. Dabei entscheidet doch immer noch jede Person selbst, was gegessen wird… und was nicht. Viele Menschen ernähren sich so vegan wie möglich, um ihren Umwelteinfluss zu verringern. Trotzdem schmeckt der Weihnachtsbraten bei Mama eben noch genauso gut. Andere Veganer*innen machen stattdessen eine Ausnahme bei Eiern – so what?!