Auf einmalige Anschaffungen setzen
Klar klingt es zunächst aufwendig, sich die Strohhalme aus Glas im fancy Öko-Store neu zu kaufen. Und teurer als 99 Cent sind sie obendrein auch noch! Aber dieser eine einzige Kauf ist eben vor allem eines: einmalig. Wir zahlen den höheren Preis dafür, dass wir zukünftig auf jeder Party versorgt sind. Und wir laufen damit auch nie wieder Gefahr, plötzlich keinen Vorrat mehr zu haben. So oder so ähnlich gilt das auch für etliche andere Formen von Einwegverpackung. Wer einmal den Euro mehr investiert, hat langfristig etwas davon. Wovon genau? Vom Mehrwegbecher, vom Reisebesteck, von der Einkaufstasche, vom Gemüsenetz… Ihr merkt schon: Die Liste wird lang.
Platzsparend arbeiten
Es wird gerne mal als Gegenargument Nummer 1 angeführt: „Da muss ich ja ständig so viel mitschleppen!“ Und ja, da ist sogar was dran. Wer vorbereitet sein will, kommt um die eigene Wasserflasche, den Jutebeutel oder das Gemüsenetz tatsächlich nicht herum. Doch viele dieser Mehrwegprodukte haben es sich inzwischen zur Aufgabe gemacht, so angenehm wie möglich für den Verbraucher zu sein. Stichwort: Bequemlichkeit. Der hauchdünne Extra-Beutel nimmt kaum noch Platz in der Handtasche ein. Becher und Brotdose gibt es inzwischen auch als faltbare Varianten. Kleiner Pro-Tipp am Rande: Einfach vorausschauend in jeder Tasche einen Jutebeutel platzieren. So kann der Einkauf gar nicht mehr zu spontan sein.
Gute Planung ist alles
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären. Denn Fakt ist: Wer Verpackungen einsparen will, muss organisiert(er) sein. Und doch laufen viele Abläufe sehr schnell bereits ganz automatisch ab. Ebenso wie Schlüssel und Geldbeutel in die Tasche wandern, kommt zukünftig eben ganz selbstverständlich noch der Gemüsebeutel hinzu. Und ebenso selbstverständlich wie Pizzareste aus dem Restaurant früher in deren Pappkarton verpackt wurden… landen sie ab jetzt eben in der mitgebrachten Mehrwegdose. Was für diesen Prozess wirklich hilft? Ist und bleibt die Regelmäßigkeit.
Aus alt mach neue Routinen
Ja, wir sind Gewohnheitstiere. Ja, wir sind damit aufgewachsen, alles zu jeder Zeit und ohne Anstrengungen verfügbar zu haben. Aber ist das auch wirklich die beste Option? Manchmal ist es dabei sicherlich hilfreich, die eigene Realität mal ein wenig zu hinterfragen. Indem wir Neuerungen eine Chance geben. Klar müssen wir dafür alte Routinen gehen lassen. Und vielleicht auch etwas bewusster mitdenken als zuvor. Aber können daraus nicht auch tolle, neue Gewohnheiten entstehen? Wie zum Beispiel der Marktbesuch am Samstag? Oder der Thermoskannen-Kaffee jeden Morgen? Das Abendessen, das extra größer portioniert wird, um gleichzeitig als nächstes Mittagessen zu fungieren? Veränderungen müssen nicht zwangsläufig anstrengend sein. Sie sind nur eben anders. Und auch aus ‚anders‘ wird irgendwann Normalität.
Zeitnehmen zulassen
Nicht immer ist es natürlich möglich, das eigene Leben so drastisch umzustellen. Viel zu oft haben andere Themen eine größere Priorität. Oftmals zu Recht. Aber wäre es an der ein oder anderen Stelle, an dem ein oder anderen Tag nicht sogar schön, mal ganz bewusst zu entschleunigen? Den Kaffee vor Ort zu trinken – anstatt ihn auf dem Weg in sich hineinzuschütten? Den Einkauf entspannt nach dem Abendessen zu starten – um nicht hungrig direkt alles in den Einkaufskorb zu stopfen? Oft sind es die kleinen Dinge, die viel verändern können. Und ein wichtiger Startschuss sind. Nicht nur, was diesen Berg an Verpackungsmüll betrifft. Wir sollten ihnen nur öfter mal die nötige Bedeutung zukommen lassen. Auch für uns selbst. An der fehlenden Zeit liegt es schließlich, wenn wir mal ehrlich sind, nur sehr selten…