Der Tatort gestern war wie Keinohrhasen in verspult

Wir können uns nichts Besseres vorstellen, als Sonntagabends mit einer Pizza auf dem Schoß und in unsere Kuscheldecke eingerollt auf der Couch den neuesten Tatort anzuschauen, so wie wir es früher mit Mama und Papa getan haben.

Aber!!! Egal wie sehr wir den Sonntagskrimi im Ersten lieben, der Weimarer Tatort vom 24. April war einfach nur schräg und alles andere als ein echter, spannender, mitreißender Krimi.

Was ein wenig wie die Fortsetzung von ‚Keinohrhasen‘ und ‚Zweiohrküken‘ mit Toten wirkte, sollte wohl sowas wie ein moderner Tatort werden. Der erste Tote war dann doch irgendwie nicht tot, weil er nämlich unsterblich zu sein scheint. Der Tote, dessen Leichnam an einen Fund aus Pompeji erinnerte (wie auch schon ein ganz schlauer Fuchs im Film feststellte), war dann doch nicht Roy, wie zunächst ganz klar vermutet.
Denn Roy Weischlitz ist ein wahrer Glückspilz: Er wurde in einem Haus in die Luft gesprengt, ihm wurde in den Hinterkopf geschossen, er hat sich selbst in den Kopf geschossen, er ist aus dem Fenster gesprungen: Aber er überlebt einfach alles. Egal was Roy anstellt, er stirbt einfach nicht. Könnt ihr noch folgen? Wir auch nicht.

Der Tatort war auch sonst in etwa so realistisch wie ein durchschnittlicher Hollywoodstreifen (sprich: gar nicht), wenn auch die schauspielerische Leistung der Tatort-Kommissare Lessing (Christian Ulmen) und Kira Dorn (Nora Tschirner) gut war. Der ganze Plot erinnerte uns jedenfalls mehr an einen gelbstichigen Schweiger-Streifen als an einen richtigen Tatort.

Unser Fazit: Wir sind zwar durchaus offen für Neues, aber beim Tatort mögen wir es gerne so richtig klassisch.

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