Hand auf’s Herz auf die Brust, Mädels: Wer von euch hat beim Sport immer, wirklich immer, einen Sport-BH an? Also wir müssen ganz offen gestehen: Wir nicht. Manchmal hat man einfach vergessen, ihn in die Sporttasche einzupacken und dann muss man halt seinen Spinnigkurs mit einem ganz normalen Bügel- oder Push-up-BH durchstehen.
Keine gute Idee, denn beim Sport wird die Brust ganz schön in Bewegung gesetzt – zu stark, als dass ein normaler BH hier reichen würde: “Sport-BHs dämpfen Schwingungen beim Sport um 80 Prozent – normale BHs federn gerade mal 40 Prozent der Schwingungen ab“, erklärt uns Frauenärztin Prof Dr. Kiechle aus der Universitätsklinik München.
Bei einer durchschnittlich schnellen Joggingrunde schwingt die Brust beispielsweise ohne speziellen BH bei jedem Schritt knapp 9 Zentimeter mit – das ist echte Schwerstarbeit für das Brustgewebe 
. Durch die Belastung kann es bei fehlender Ausrüstung zu Verspannungen, Brust- und Rückenschmerzen kommen. Wird die Brust öfters sportlichen Belastungen ausgesetzt, ohne dabei geschützt zu werden, kann sich eine Hängebrust entwickeln. Im worst case reißt das Brustgewebe – und ist das erstmal passiert, hilft uns leider keine Creme der Welt. (Sorry für die bittere Wahrheit…)
Frauenärztin Prof Dr. Kiechle aus der Universitätsklinik München erklärt uns das folgendermaßen: „Unser Brustgewebe muss man sich wie die Fäden eines Kleidungsstücks vorstellen. Wenn da ein Faden gerissen ist, muss man ihn neu verknoten – heil wird er davon nicht mehr.“
Soll heißen: Wenn unser Brustgewebe erst einmal gerissen ist (zeigt sich äußerlich als ‚Dehnungsstreifen‘), kann man es nicht mehr reparieren (jedenfalls nicht, ohne sich dafür auf den OP-Tisch zu legen…). Auch Sport hilft in diesem Fall nicht, denn mit Übungen für die Brustmuskulatur lässt sich das Gewebe nicht straffen.
Deshalb: Lieber rechtzeitig mit dem Sport anfangen und einen dafür geeigneten BH tragen. Die einzigen Fäden die dann noch reißen, sind die am Sport-BH, und wir können sicher sein, dass wir uns mit dem Sport auch wirklich etwas Gutes tun.
