Seriencheck: Ich habe „What If“ auf Netflix durchgesuchtet – und verstehe den Shitstorm nicht

*** Kann Spuren von Spoilern enthalten ***

Eigentlich sollte meine Headline lauten: „Ich habe die Serie ‚What If‘ auf Netflix durchgesuchtet und sie ist einfach nur geil“ – Dann wurde meine Euphorie jedoch relativ schnell gekillt, als ich mir all die furchtbar schlechten Rezensionen im Netz durchgelesen habe. Sämtliche Medien haben entweder Geschmacksverirrung… oder ich. Verdammt. Aber wir ziehen das hier trotzdem durch, Leute. Fangen wir also mal ganz von vorne an.

Erstmal: Worum geht’s in der Serie?

An wem es bisher vorbeigegangen ist: Seit dem 24. Mai gibt es eine neue Netflix-Originals-Serie namens „What If“, bestehend aus 10 Folgen in einer Staffel, in der Renée Zellweger – uns allen bekannt als „Bridget Jones“ – die Hauptrolle spielt. Nämlich „Anne Montgomery“, eine milliardenschwere Unternehmerin, die schon auf den ersten Blick eine seeeehr düstere Aura umgibt.

Neben ihr sind die zentralen Personen das junge Ehepaar „Sean“ (Blake Jenner) und „Lisa“ (Jane Levy, die übrigens UNGLAUBLICHE Ähnlichkeit mit Emma Stone hat). „Lisa“ hat ein BioTech-Startup gegründet, das Leukämie heilen soll, dem es allerdings an finanzieller Unterstützung fehlt. Wie gut, dass „Anne“ plötzlich auf der Matte steht und dem Paar ein unmoralisches Angebot (darauf komme ich gleich nochmal zurück) unterbreitet: 80 Millionen Dollar Investment für eine Nacht mit Lisas Ehemann. Ouch. Die doppelte Krux an der Sache: Die ganze Angelegenheit wird selbstverständlich von Seiten Annes mit einem akribisch ausgetüftelten Vertrag gestützt, der eine Klausel enthält, die Sean verbietet, Lisa über die Geschehnisse dieser Nacht zu informieren. Andernfalls würde das Unternehmen vollständig an Anne Montgomery übertragen werden. Naja, es ist nicht zu viel gespoilert, wenn ich verrate:

Die beiden nehmen das Angebot an und Lisa „verleiht“ ihren Mann tatsächlich für eine Nacht. Ab da geht es – wie könnte es auch anders sein? – bergab… Und zwar nicht nur in der Beziehung der beiden, sondern generell mit gefühlt ALLEM, was in der Serie thematisiert wird. Ein Plottwist jagt den anderen, eine Intrige folgt der nächsten. Aber das müsst ihr dann schon selbst schauen. 😉

So nebenbei: „What If“ hat eine bekannte Filmvorlage

Zumindest gehen wir (und der Rest davon) mal stark aus. „Ein unmoralisches Angebot“… Klingelt’s? Jap, so heißt der berühmte Film von 1993 mit Robert Redford, Demi Moore und Woody Harrelson. Verschuldetes Ehepärchen… dubioser, reicher Typ… eine Million Dollar für eine Nacht mit der Ehefrau. Die Ähnlichkeit (oder Gleichheit) beider Plots ist nicht von der Hand zu weisen. 😅 Viele Medien bemängeln diese „Kopie“ – teilweise auch, weil die schon den Film furchtbar schlecht finden – mir ist das eigentlich relativ egal, 26 Jahre später. Okay, ist vielleicht nicht das originellste Drehbuch der Welt, aber hey, 1993 war ich noch nicht mal auf der Welt, und hatte da schon dreimal nicht die Möglichkeit, das Ganze einfach easy zu streamen, wann immer und wo immer ich will. 🙅🏻 Dieser Einwand gegen die Qualität von „What If“ ist für mich persönlich also nicht wirklich relevant.

Warum ich die Staffel in 2 Tagen so verschlungen habe

Das hat mehrere Gründe. Der Banalste: Mein Wochenende war sehr „anti-social“ und ich hatte genügend Zeit. 😂 Der Zweite: Ich konnte meinen Blick partout NICHT von Renée Zellwegers u-l-t-r-a hottem Body nehmen (I mean, she’s 50?!), der in der Serie trainierter und gestählter denn je ist und wirklich fernab von ihrer Rolle der eher unscheinbaren Bridget Jones. Ich sag nur: Beine wie ein Rennpferd, Knackarsch vom Allerfeinsten. Der dritte Grund: Ich liebe, liebe, liebe eine gute Portion Drama – und die wird in der Serie definitiv geliefert. (Okay, möglicherweise haben es die Macher der Show hier und da ziemlich übertrieben. Das ein oder andere schallende Gewitter inklusive „Blitzen-in-den-Augen-Spiegeln“ hätte man sich vielleicht sparen können.) Hinzu kommen neben Lisas und Sheans Liebesgeschichte noch zwei weitere – eine hetero- und eine homosexuelle–, die man in einfach unglaublich gerne verfolgt (vielleicht auch, weil man merkt, dass wirklich in jeder Beziehung Scheiße passiert).

Wer also Lust auf Lovestorys, Sex, Intrigen, Lügen und immer wieder aufkeimende Hoffnung eines Happy Ends hat, der kann „What If“ meiner Meinung nach einfach nur verschlingen! Ich persönlich war jedenfalls von Folge 1 an so am Haken, dass ich die Serie (bis auf Schlaf und notwendige Dinge wie auf die Toilette gehen und duschen) quasi einfach habe durchlaufen lassen. 😅 Sie hat mein inneres Verlangen nach Beschäftigung und dem Ergötzen am Leid Anderer in vollstem Umfang befriedigt. 😇

Was an „What If“ so bemängelt wird…

…ist laut vielen Kritikern der viel zu überzogene „Seifenoper-Charakter“ der Show. Dazu gehören beispielsweise Elemente wie die Serien-Musik und einige Szenen, die bezüglich Drama wirklich nicht mehr „Wumms“ haben könnten (wie gesagt, das Gewitter zum Beispiel…), als auch eine in sich unstimmige Rolle von Renée Zellweger. Die Motivation hinter ihren grausamen Taten sei zu unklar, nicht greifbar und zu melodramatisch. Die Sexszenen seien wahllos eingestreut, der ganze Plot inklusive aller Twists und das Ende der Serie seien lückenhaft (da ich nicht spoilern will, auch hier: Schaut’s euch selbst an!) Lisas Unternehmen sei zu unauthentisch dargestellt und die Tatsache, dass die ganzen parallel-ablaufenden Lovestorys eigentlich drei Geschichten in einer erzählen, ergäbe keinen roten Faden. So empfinden das jedenfalls Portale wie MoviePilot.

Ich kann den Shitstorm trotzdem nicht verstehen!

Denn: Was für meinen persönlichen Laien-Gusto eine gute Serie mit „Bingewatch-Faktor“ ausmacht ist der Fakt, dass ich sie, ganz ohne großartig darüber nachzudenken, einfach nicht abschalten will. Dass mich jede Folge hungrig macht auf die nächste, ich mit den Charakteren mitfiebere und eben nicht (wie sonst leider oft, wie ich zu meiner Schande gestehen muss), die Hälfte der Zeit damit verbringe, an meinem Handy zu daddeln und dann in regelmäßigen Abständen wieder zurückspulen muss. Ob Profis das Ganze dann trotzdem als „handwerklich nicht gut“ einstufen… ist mir und meinem inneren Netflix-Junkie irgendwie einfach egal. 😜 Ich hoffe stattdessen lieber, dass ganz bald eine zweite Staffel verkündet wird. 

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