Millionen Leute laufen WhatsApp wegen neuer Richtlinien davon – Sollten wir alle nachziehen?

Also wenn wir spontan drei Apps auf unserem Handy nennen müssten, die wir tagtäglich am meisten nutzen, würde sich neben Insta und Spotify ganz sicher auch WhatsApp ein Plätzchen auf dem Treppchen sichern. Wenn nicht sogar die Spitze erklimmen. Denn was wir da schon an gefühlten Stunden-Sprachnachrichten (sorry) fabriziert, Häkchen analysiert und schnelle Messages hin- und hergeschickt haben, lässt sich schon gar nicht mehr in Zahlen festhalten. Aber es ist eben auch so easy. Alle nutzen WhatsApp. Oder gehört das schon bald der Vergangenheit an? 

Für Millionen von Nutzer, die in den letzten Tagen und Wochen den Nachrichtendienst verlassen haben, ja. Und es könnten noch mehr werden. Und Grund dafür sind neue Datenschutz-Änderungen, mit denen Facebooks Chatdienst hier gerade krasse Wellen schlägt. Der eigentliche Plan war nämlich, dass Nutzer*innen den neuen Bedingungen bereits bis zum 8. Februar entweder zustimmen – oder rausgekickt werden. Logisch, dass das erstmal für verdutzte Gesichter sorgt. Vor allem auch, da die aktualisierten Datenschutzrichtlinien offenbar gewisse Punkte enthalten, die widersprüchlich sind, wie mehrere Medien berichten.

Müssen wir bei WhatsApp (noch mehr) Angst um unsere Daten haben?

Denn eigentlich wird von WhatsApp ja kommuniziert, dass unsere Nachrichten vor Facebook, seinen Unternehmen und Dritten geschützt sind. Nehmen wir das mal so hin. Allerdings liest man im Netz nun eben, dass durch die Änderungen angeblich automatisch mehr WhatsApp-Daten an Facebook weitergegeben werden… was logischerweise niemand will.

WhatsApp verneint diese Anschuldigungen allerdings. Demnach gehe es bei den Änderungen vor allem darum, bessere Möglichkeiten für die Kommunikation mit Unternehmen zu schaffen. An der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der Chat-Inhalte nur für die teilnehmenden Nutzer (also nicht einmal für WhatsApp selbst) im Klartext sichtbar sind, werde sich nichts ändern. Und auch eine erweiterte Datenweiterleitung an Facebook sei nicht vorgesehen. 

Warum also der ganze Trubel? Wir haben uns mal durchs Netz gewühlt und sind dank Spiegel auf eine sehr gute Erklärung gestoßen. Laut Aussage des Magazins wurde der Punkt „So arbeitet WhatsApp mit anderen Facebook-Unternehmen zusammen“ in der Datenschutzrichtlinie nämlich wirklich verändert, bzw. überarbeitet. So würde zwischen WhatsApp und Facebook tatsächlich ein Austausch von Informationen stattfinden, allerdings „um die Sicherheit und Integrität aller Produkte von Facebook-Unternehmen zu fördern“ (hierbei geht es um das Bekämpfen von Spam, Missbrauch etc.).

Der entscheidende Punkt kommt allerdings am Ende: „Keine der Informationen, die WhatsApp auf dieser Grundlage weitergibt, dürfen für die eigenen Zwecke der Facebook-Unternehmen verwendet werden“. Kurz gesagt: JA, technische Daten von uns werden weitergegeben, allerdings dürfen diese nicht zum Verbessern des Anzeigesystems genutzt werden. Laut Spiegel gibt es diese Regelung aber schon länger. Die Verwirrung aktuell könne vor allem daran liegen, dass es online noch eine aktualisierte Datenschutzrichtlinie auf Deutsch gibt, die nur für Nutzer außerhalb der Europäischen Region gilt, und demnach NICHT für Deutschland. Dort wird nämlich eine regere Zusammenarbeit von WhatsApp mit anderen Unternehmen beschrieben.

Ihr lest es heraus, Leute… die Sache ist ziemlich tricky. Schaden angerichtet, hat sie für WhatsApp allemal. Immerhin sind, wie bereits erwähnt, etliche Kund*innen davongelaufen. Aus diesem Grund hat der Messengerdienst seine Datenschutz-Änderung nun auch erstmal auf den 15. Mai verschoben, um auf die aktuellen Meldungen reagieren zu können.

Sollte man zu anderen Diensten wechseln?

Fakt ist: Der Konkurrenz hat die Sache natürlich in die Karten gespielt. Alternativen wie Telegram und Signal beispielsweise haben in letzter Zeit an Beliebtheit gewonnen. Ersterer knackte Anfang Januar sogar die Marke von 500 Millionen aktiven Nutzern. Laut Chip soll der Chatdienst allerdings gar nicht mal so sicher sein wie immer kommuniziert. So werden bei Telegram die Chats offensichtlich „überhaupt nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt, sondern nur, wenn der Nutzer das explizit einstellt und die sogenannten geheimen Chats benutzt. Reguläre Chats sind zwar dennoch verschlüsselt, werden aber durch die Cloud-Funktion auf Telegram-Servern zwischengespeichert und könnten dort vom Anbieter theoretisch entschlüsselt werden“. Möp, klingt auch nicht vielversprechender.

Anders sieht’s da schon bei der kostenlosen, und offenbar auch sicheren (!), Alternative Signal aus. Für den Messenger spricht nicht nur die Tatsache, dass Edward Snowden ihn empfiehlt, und auch Tesla-Chef Elon Musk (by the way reichster Mann der Welt) sich für ihn ausgesprochen hat, sondern auch, dass Chats, Medien UND Metadaten verschlüsselt werden. Insgesamt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung par excellence quasi. Schaut einfach mal hier vorbei für weitere Infos. 😉

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