„Das ist das einzige Mal am Tag, dass ich das letze Wort habe“, flüstert Produktionsleiter Axel und meint das nur halb im Spaß. Der 46-Jährige sorgt dafür, dass alles glatt läuft, wenn seine Frau und QVC-Moderatorin Kerstin Braukmann mal wieder Hyaluronsäure-Creme oder Webpelz-Jacken auf QVC verkauft. „Sie hat mich immer im Ohr. Ich sage ihr durch, wenn etwas ausverkauft ist oder sie einen bestimmten Punkt nochmal hervorheben soll“.
Das heißt für Kerstin: Sie muss moderieren, die Regieanweisungen beachten, mit Zuschauern telefonieren, den Bestand im Blick haben – und das alles ohne Tele-Prompter. „Da ist ein Markus Lanz nichts dagegen“ rutscht es mir später in der Live-Sendung mit Thomas Rath raus, zu der mich der Sender eingeladen hat. Aber das meine ich ernst: Teleshopping ist ein Knochenjob. Bis zu sechs Stunden stehen die Moderatoren bei QVC vor der Kamera, verkaufen im Minutentakt Deko-Kerzen, Diamantschmuck und Denim-Jacken. Mit wachsender Beliebtheit: Heute erreicht der Sender fast 42 Millionen Haushalte, also so gut wie ganz Deutschland.
Als ich im Bekanntenkreis erzähle, dass ich ins Studio nach Düsseldorf fahre, rufen viele: „Das gucke ich auch immer! Zum Runterkommen!“. Kein Wunder, dass die Hauptsendezeit um Null Uhr ist, die Sinfonie aus Verkaufs-Monolog und Produktpräsentation ist seltsamerweise unglaublich entspannend. Aber eben auch kaufanregend!