Ist schon klar: Eigentlich haben wir alle Tinder natürlich noch nie, nie, nie im Leben benutzt, und alle Artikel über diese sinnlose App sind hier bei Très Click natürlich in selbstloser, investigativer Recherche entstanden. Oder so ähnlich. Viel erwartet man von Tinder ja nun wirklich nicht, schon gar nicht die ganz große Liebe. Da ging es mir ganz genauso. Ist ja auch klar, wenn man hier sonst nur auf Männer trifft, die im Fahrstuhlspiegel Selfies machen, Abercrombie-Models, die unauffällig auf ihr Instagram-Profil verlinken, oder diese ganz besonders charmanten Artgenossen, die direkt in der ersten Nachricht fragen, ob man nicht Lust hat, per WhatsApp Sex-Fotos auszutauschen. (Wer das tragische Ausmaß der Tinder-Chats sehen will, einfach mal auf Tinderwahnsinn.de vorbeischauen…)
Vielleicht tun sich deshalb alle so schwer zuzugeben, dass sie über die App selbst schon mal den einen oder anderen Typen kennengelernt haben, mit dem es mehr wurde als einmal „Netflix“ und zwei Mal „Chillen“. Mir ging es im Prinzip ja genauso, bis ich irgendwann keine Lust mehr hatte, mir bei Gesprächen über das Kennenlernen etwas Gesellschaftsfähiges auszudenken und halt gesagt habe wie es ist: Ich habe meinen Freund bei Tinder kennengelernt.