Wie ist es eigentlich, wenn … du wieder mit deinem Ex-Freund zusammen kommst?

Miley und Liam sind wieder zusammen. Ach nee, doch nicht. Ah, Falschmeldung. Jetzt dochWie schön! Oder auch nicht. Denn, wenn wir mal ehrlich sind, so wirklich einfach sind Neuanfänge ja nie. Liegt vielleicht an der Widersprüchlichkeit des Wortes selbst.

Etwas, das man „anfängt“ hat man es vorher noch nie gemacht und lernt es folglich ganz neu kennen. Das ist so, wenn man mit dem ersten Job anfängt (juhu, endlich eigenes Geld), wenn man in die erste eigene Wohnung zieht (juchuuu, endlich frei!) oder wenn man endlich anfängt, Sport zu machen.

Wer in seiner Beziehung einen“Neunanfang“ wagt, fängt nichts Neues an. Wir gehen nicht unvoreingenommen, gespannt und voller Elan an eine Sache heran, sondern nehmen die Probleme aus der letzten Beziehung mit. Zumindest war das bei mir so:

Nach gut drei Jahren hatte ich mich zum ersten Mal von meinem Freund getrennt. Warum? Wir hatten uns in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Ich hatte inzwischen mein Bachelor-Studium abgeschlossen und war für meinen Master in eine andere Stadt gezogen, die ich gerade neu kennenlernte. Er lebte immer noch in einer WG, kiffte für sein Leben gern, war schon drei Semester über seiner Regelstudienzeit, und wirkte auch nicht so, als würde er das ändern wollen. Hinzu kam, dass wir uns wegen eines Auslandsaufenthalts fünf Monate nicht gesehen und uns irgendwie entfremdet hatten.

Wir passten einfach nicht mehr zusammen. Das festzustellen tat ziemlich weh; vielleicht konnten wir es deshalb beide nicht dabei belassen. Mein Ex-Freund besuchte mich nachdem Schluss war beim Arbeiten, brachte mir mein Lieblingsessen (Sushi) vorbei, ich rief ihn immer öfter an, wenn ich seinen Rat oder Hilfe brauchte. Im Nachhinein weiß ich, dass das ziemlich unfair von mir war und er mir wohl einfach als Mensch, als Freund, nicht aber als Partner fehlteDamals war ich leider noch nicht so schlau und so kamen wir nach einem halben Jahr Trennung dann doch wieder zusammen.

» Aufgewärmte Beziehungen schmecken genauso wenig, wie aufgewärmtes Essen «

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“? Stimmt bei aufgewärmten Beziehungen definitiv nicht. Mit dem 2. Anlauf ging ich nicht nur wieder eine Beziehung mit meinem Ex-Freund ein. Sondern auch mit all den Problemen, die wir zuvor gehabt hatten. Er war immer noch genervt, wenn ich zu wenig Zeit für ihn hatte, ich nörgelte immer noch an ihm herum, dass er faul sei, zu viel kiffte und mich nicht unterstützte.

Einmal stritten wir so laut, dass ein besorgter Nachbar bei uns klopfte und fragte, ob alles okay sei. Wahrscheinlich war selbst für ihn, diesen fremden Nachbar, offensichtlich, was mein Freund und ich nicht sehen wollten: Dass einfach keine Liebe mehr zwischen uns war.

Das was uns jetzt noch zusammenhielt, war der Gewohnheit, Faulheit und die Hoffnung, dass das, was man früher in dem Anderen gesehen hatte, doch nicht verkehrt war. Ich glaube, im Prinzip wussten wir das beide selbst. Wir fragten uns jedenfalls öfters im Streit, ob es nicht besser sei, einfach Schluss zu machen.

Als ich es dann wirklich tat, konnten wir es dann trotzdem beide nicht so ganz glauben. Ich kann mich noch gut an den Abend erinnern, an dem ich meinen Ex-Freund sagte, dass ich endgültig nicht mehr mit ihm zusammen sein will. Ich fühlte mich, als würde ich ein Stück von mir selbst wegwerfen. Aber manchmal muss man das vielleicht, damit man danach wirklich wieder etwas „anfangen“ kann. Und das muss ja nicht gleich eine neue Beziehung sein. 

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