Full Disclosure: Während ich diesen Artikel schreibe, trinke ich ein Glas Sauvignon Blanc, genauer gesagt ein Glas Cloudy Bay. Es ist aber auch schon 23:02 Uhr. Andererseits ist es Dienstag (also unter der Woche) und ich bin alleine (was laut einiger Experten das erste Anzeichen für eine Suchterkrankung sein kann).

Ihr seht schon, ich weiß nicht genau, ob das, was ich gerade tue, noch in Ordnung ist. Hättet ihr mich gestern gefragt, ich hätte mir gar keine Sorgen gemacht. Aber seit ich die fiese „Your face as an alcoholic“-App von Rehabs ausprobiert und meine Nase auf das dreifache habe anschwellen sehen, bin ich mir nicht mehr so sicher.

Wie immer in Zeiten der Ungewissheit, helfen Fakten: Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sollten Frauen sollten pro Tag nicht mehr als 0,3 Liter Bier oder 0,15 Liter Wein/Sekt trinken – und zwar an nicht mehr als fünf Tagen in der Woche. Ups.

Wer mehr trinkt, ist aber nicht zwingend alkoholkrank: „Sehr wahrscheinlich alkoholabhängig ist, wer den Konsum von Alkohol nicht beenden kann, ohne dass unangenehme Zustände körperlicher oder psychischer Art eintreten.“, so Alkoholforscher Thorsten Kienast im Interview mit dem Focus.

Kurz: Die Grenzen sind fließend, ob man gefährdet ist, muss man letzen Endes selbst einschätzen. Ich habe mir das Foto aus der App ausgedruckt und an den Kühlschrank gepinnt. Gerade zu Beginn der Party-/Cocktail-/Weihnachtsfeier-Zeit finde ich es gut, ab und an zu verzichten. Sonst ist eine drei Mal so große Nase irgendwann das geringste Problem …