Pro
„Love makes you do crazy things!“ – Will Smith
Als Smith dann wenig später auch noch den Oscar für den Film „King Richard“ bekommt – seinen ersten! – ist das Gefühlschaos perfekt. Tränenüberströmt nimmt der Schauspieler den Goldjungen entgegen und wirkt plötzlich selbst wieder wie ein kleiner Junge.
Er entschuldigt sich für seinen gewalttätigen Ausrutscher zuvor und sagt: „Love makes you do crazy things!“ Ja, das stimmt. Wir alle kennen diese Momente. Jeder von uns würde für seine Liebsten durchs Feuer gehen. Sie verteidigen, sich für sie einsetzen. Wie gerne hätte Will schon früher dem ein oder anderen Kind unauffällig ein Bein gestellt, wenn es seinen Sohn Jaden ausgelacht hat. Oder seine Tochter Willow „doof“ genannt hat. Sicherlich hat er das noch nie gemacht. Seine Kinder wurden aber in diesen Momenten auch nicht öffentlich (!) lächerlich gemacht. Und genau da liegt der Unterschied: Will wollte öffentlich auf der Bühne mit einem deutlichen Zeichen seine Frau verteidigen, nachdem sie zuvor auch öffentlich auf der Bühne gedemütigt worden war. Ein Move, der ehrlich gesagt ziemlich nachvollziehbar ist, denn auch Worte sind Waffen. Und eine Beleidigung kann verletzender sein als eine Ohrfeige. Das gilt für die Oscar-Bühne genauso wie für den Sandkasten.
Contra
„Will Smith says he wants to be a vessel for love. Love is not violent. Love is not what was displayed on a global stage tonight!“ – Maria Shriver
Twitter explodierte zeitgleich mit Wills Hand. Auch internationale Promis kommentierten den „Ausrutscher“ des Schauspielers. Am besten getroffen hat es wohl Arnold Schwarzeneggers Ex-Frau Maria Shriver: „Will Smith says he wants to be a vessel for love. Love is not violent. Love is not what was displayed on a global stage tonight!“ Absolut richtig. Worte sagen mehr als Taten. Will, der sich aktuell sowieso in einer sehr emotionalen Phase seines Lebens befindet (Will Smith spricht über offene Ehe mit Ehefrau Jada), sollte sich kennen und besser unter Kontrolle haben. In der Öffentlichkeit zu stehen, bedeutet immer auch ein Vorbild für andere zu sein, vor allem jüngere Menschen. Dazu zählen seine Fans und nicht zuletzt seine eigenen Kinder Willow und Jaden. Letzterer twitterte direkt, dass er die Aktion seines Vaters super finde. Na, klasse! Das ist ein echter Fail, Will. Unsere Kinder brauchen in Zeiten des Ukraine-Kriegs mehr positive Bilder und Beispiele als je zuvor. Gewalt ist nie die Lösung. Punkt. Da gibt es nichts (mehr) zu diskutieren. Und deswegen zitieren wir hier Denzel Washington, der Will kurz nach dem Vorfall mit diesen Worten zur Raison brachte: “At the highest moments be careful that’s when the devil comes for you.“