Daher also die Schockstarre. Und daher der aufkommende Protest, der sich weltweit formiert – unter Promis, wie auch der normalen Bevölkerung. Von Frauen und auch von Männern. Denn was hier so als „Pro Life“-Haltung ausgegeben wird, ist in der Umsetzung vor allem eines: Ein Gesetz, das Frauen die legale Möglichkeit nimmt, selbst über ihren Körper entscheiden zu können.
Ein Rückschritt, beschlossen von Männern, über die Köpfe von Frauen hinweg – den Menschen online und offline nicht einfach so hinnehmen wollen. Eine davon ist Busy Philipps, die mit einem Tweet jetzt dazu auffordert, eigene Geschichten zum Thema Abtreibung auf Twitter zu teilen. Um ihnen die Tabuisierung zu nehmen und um klar zu machen: Es ist unser Körper, also ist es auch unsere Entscheidung. Denn tatsächlich hat eine von vier Frauen in ihrem Leben schon abgetrieben. Und jede von ihnen hatte Gründe dafür. Gute Gründe, die es (egal wie wenig nachvollziehbar es für manche scheinen mag) unmöglich machten, das Kind tatsächlich auszutragen.
Busy Phillips startet mit #YouKnowMe eine Welle des Protests
„1 von 4 Frauen hatte eine Abtreibung. Viele Leute denken, sie kennen niemanden davon, aber #DuKennstMich. Also lasst uns gemeinsam laut werden: Wenn du auch die eine von vier bist, dann erzähle deine Geschichte und fang damit an, das Stigma zu beenden. Verwende den Hashtag und teile deine Wahrheit.“
Abtreibungen müssen sicher (und deshalb legal) bleiben
Das hier ist kein Thema, das aus der Gesellschaft herausfallen kann. Es steckt kein leichtfertiges Handeln dahinter, wie es Frauen so oft unterstellt wird. Und die individuelle Entscheidung sollte genau deshalb auch niemand jemals für einen anderen Menschen treffen dürfen. Jeder für sich selbst. Im besten Fall mit Unterstützung im Hintergrund.
Denn ein Verbot führt nicht dazu, dass weniger Frauen eine Schwangerschaft beenden. Die äußeren Umstände verändern sich durch die Illegalisierung schließlich nicht. Es gibt dadurch ja nicht plötzlich eine bessere finanzielle Absicherung oder weniger gewalttätige Partnerschaften. Es wird auch nicht dafür gesorgt, dass der Berufseinstieg danach leichter gelingt oder dass einem Existenzängste schneller genommen werden. Ein Verbot führt nur zu einer höheren Dunkelziffer. Und dazu, dass Schwangerschaftsabbrüche stigmatisierter sind denn je und unter erhöhten gesundheitlichen Risiken durchgeführt werden.