Mit diesen Zero-Waste-Tricks bewahrst du zukünftig garantiert alle Lebensmittel vor der Tonne

Lasst uns (once more) über unseren Kühlschrankinhalt sprechen. Oder, besser: direkt über den Inhalt der gesamten Küche. Warum? Weil wir uns gerade jetzt, zu Beginn der kühleren Zuhause-bleib-Jahreszeit, einmal mehr mit unserem verschwenderischen Lebensstil auseinander setzen wollen (oder müssen). Wie oft passiert es schließlich noch immer, dass angebrochene Dosen im Kühlschrank verschwinden… oder Gemüse nach Wochen der Nichtbeachtung seinen sicheren Weg in die Biotonne findet.

Ja, Lebensmittelverschwendung ist real. Auf jedem einzelnen Produktionsschritt, aber vor allem auch in jedem unserer Haushalte. Über 6 Millionen Tonnen kommen dort jährlich allein in Deutschland zustande. Und dabei handelt es sich ausschließlich um Abfälle, die allesamt keine hätten werden müssen. Weil sie noch genießbar waren – oder nur zu lange vergessen wurden.

Einer Studie von „HelloFresh“ zufolge (befragt wurden 1006 Personen), werfen 45 Prozent der Deutschen auf diesem Wege monatlich Speisereste im Wert von rund 40 Euro einfach weg. Das tut nicht nur dem Geldbeutel weh – sondern ganz sicher auch unserem Gewissen. Wo ist die Wertschätzung für all diese Lebensmittel bitte hin? Wieso schaffen wir es nicht, alles gleichwertig aufzubrauchen? Warum kaufen wir so viel, dass wir am Ende gar nicht alles schaffen können…?

Fragen, die sich nur mit einem Blick auf den eigenen Vorratsschrank klären lassen. Und Veränderungen, die nur mit Hilfe der richtigen Tipps und Tricks langfristig umgesetzt werden können. Denn dass sich an unserem verschwenderischen Verhalten etwas ändern muss, scheint angesichts dieser Zahlen unausweichlich zu lassen. Also gehen wir’s an – mit den effektivsten Richtlinien und Maßnahmen an der Hand. Für weniger Lebensmittelverschwendung… und noch viiiel mehr Kreativität in der eigenen Küchenzeile.

Mit 10 Tricks gegen die Verschwendung

In Mahlzeiten denken

– und zwar schon beim Einkaufen. Denn wer den Wagen bereits im Supermarkt (zu) voll belädt, der wird zwangsläufig auch zu viel im Haushalt haben. Vorab also ruhig schon mal die Rezepte der Woche herausschreiben… und anschließend Zutat für Zutat mit Bedacht einkaufen. Gerne auch auf die Grammzahl genau. Planung und Organisation ist dabei schließlich schon die halbe Miete. „HelloFresh“ gibt außerdem den hilfreichen Tipp: „Nicht von Sonderangeboten oder Mengenrabatten locken lassen – wenn die Hälfte im Müll landet, zahlen Sie letztlich sogar noch drauf.“

Reste clever nutzen

Und wenn dann doch mal was übrig bleibt? Ist Resteküche angesagt! Und zwar so zeitnah wie möglich. Wer eine vereinsamte Karotte im Kühlschrank zurücklässt, der wird sie mit immer größerer Wahrscheinlichkeit auch dort vergessen. Lieber also schon von Anfang an zwei Reste-Rezepte in die Woche mit einplanen. In einem leckeren Curry lassen sich jegliche Gemüsesorten beispielsweise wunderbar verarbeiten. Nudeln schmecken am nächsten Tag angebraten sogar besonders gut. Und Linsen, Couscous oder Reis? Werden als Grundlage einer Bowl (übrigens DIE Königin der Resteessen!) zum erneuten (Augen)Schmaus.

Bedarfsgerecht kochen

Eine Aufgabe, die Übung braucht. Portionen richtig abschätzen zu können ist schließlich gar nicht mal so leicht. Wer aber erstmal drin ist, wird merken, wie viel weniger Reste und Gerichte im Mülleimer landen. Denn wenn auch nur ein kleiner Happen übrig bleibt, verschwindet dieser doch ziemlich sicher in den Untiefen des Kühlschrankfachs. Dann also doch lieber weiter verwerten! Im nächsten Resteessen beispielsweise. Oder als Teilzutat mit in die Lunchbox geben. Ja, auch Spaghetti mit Tomatensoße kann eine leckere Ergänzung zum Ofengemüse sein.

Altem Vorrang geben

Gerade Haushalten, die aus ein oder zwei Personen bestehen, dürfte das Problem bekannt vorkommen: Irgendwas bleibt immer übrig. Der halbe Blumenkohl, der letzte Schluck Kokosmilch, der Frischkäse vom Wochenende. Klar, dass wir zwischenzeitlich dann doch auch mal Lust auf Abwechslung haben. Dennoch sollten wir uns alle an das Kredo halten, angefangene Lebensmittel zuerst aufzubrauchen. Schnibbelt den Blumenkohl in die nächste Gemüsepfanne, macht von mir aus auch Gemüsereis draus. Hauptsache ihr verbraucht – noch bevor ihr Neues kauft.

Von Anfang an richtig lagen

Tomaten mögen es warm, Zwiebeln stattdessen dunkel. Und Äpfel? Die lagern nicht gerne mit Bananen zusammen. Tja, die richtige Aufbewahrung ist eben wahrlich schon das halbe Leben (jedenfalls das der Lebensmittel 👀). Ganz genau und im Detail wird’s hier erklärt. Grundlegend gilt aber: Einmal gewusst, lassen sich die meisten Produkte um mehrere Tage oder sogar Wochen in ihrer Genießbarkeit verlängern. Und wenn es doch mal ‚unkompliziert‘ gehen muss? Dann ab ins Gefrierfach damit! (Immer noch besser, als wegschmeißen zu müssen.)

Wenn’s nötig wird – wiederbeleben

Die Alternative zum Tiefkühlfach (jedenfalls für all die nicht-veganen Esser*innen unter uns)? Wiederbeleben! Mit der perfekten Marinade lassen sich laut Fersehkoch Christian Rach viele Lebensmittelreste nämlich ganz einfach wieder genießbar machen. Dafür kommt die sogenannte „Royale“, ein Gemisch aus Ei, Milch und Sahne, zum Einsatz. Die drei Komponenten ganz einfach verrühren, über die Reste kippen (ob Gemüse, Nudel oder Reisgericht ist dabei vollkommen egal), würzen und in den Ofen schieben. Fertig ist der Retter-Auflauf mit Erfolgsgarantie. Psst: Klappt bestimmt auch mit Hafermilch und Sojasahne wunderbar gut. 😏

Saisonal und regional einkaufen

Wer sich Gedanken über einzelne Lebensmittel macht, der wird sie auch wieder zu schätzen lernen. Dabei kann es vor allem helfen, sich die Herkunft und Herstellung der Produkte bewusst zu machen. Würden wir Spargel oder Kürbis im Gemüsefach verschimmeln lassen? Wohl eher nicht. Weil beides nur wenige Wochen im Jahr verfügbar ist – und damit etwas besonders bleibt. So jedenfalls die allgemeine Haltung. Wäre es aber nicht noch viel schöner, wenn wir mit diesem Gedanken an all unsere Zutaten und Nahrungsmittel herangehen würden? Ebeeeen! 😏

Food sharen

Ob über Organisationen wie foodsharing.de, unter Freunden oder in der Nachbarschaft. Essen darf geteilt werden. Vor allem dann, wenn wir merken, dass unsere Augen doch wieder größer als der Hunger waren. Foodsharing-Projekte retten Lebensmittel nämlich nicht nur aus den Tonnen der Supermärkte. Sie können auch unsere eigene Müllproduktion herunterschrauben. Du fährst in den Urlaub? Statte deine Nachbarn mit dem restlichen Gemüse aus. Dir schmeckt eine Schokocreme nicht? Mach deine Freunde glücklich damit … und vor allem: teile.

Tolerant bleiben

Haltbarkeitsdatum ist nicht gleich Ablaufdatum. Auch Lebensmittel verdienen entsprechend eine realistische Chance. Ein ungeöffneter Joghurt muss nicht in den Müll, nur weil der eine markierte Tag verstrichen ist. Und auch bei anderen Lebensmitteln gilt es, über den Tellerrand hinaus zu denken. So lassen sich Schalen und Stiele beispielsweise wunderbar zu Gemüsebrühe verarbeiten. Der Strunk von Blumenkohl und Brokkoli? Wird fein geschnitten und angebraten sogar zu einem ganz eigenen, fantastischen Gericht. Mehr wunderbare Kochideen für einen toleranteren Blick auf unsere Lebensmittel liefert das Kochbuch „Zero Waste Küche“ von Sophia Hoffmann.

Gemeinsam handeln

Neben unserer persönlichen Verantwortung im eigenen Haushalt gibt es glücklicherweise immer mehr Initiativen und Plattformen, die sich ganz gezielt gegen die Verschwendung von Lebensmitteln stark machen. So werden im Supermarkt „SirPlus“ beispielsweise abgelaufene Produkte günstig weiterverkauft. Verschiedene Gemüseboxen retten krumme Vertreter davor, aussortiert zu werden. Und ein gelbes Band um den Stamm soll zukünftig (zumindest in Niedersachsen) darauf hinweisen, welche Obstbäume von der Allgemeinheit gepflückt werden dürfen.

Ideen gibt es also genügend. Tolle Lösungen ebenfalls. Worauf also länger warten? Wir jedenfalls nutzen den Anlass der „Zero Waste Week“ einmal mehr … und suchen jetzt erstmal die nächsten Resteküche-Rezepte heraus. Ideen für den Verbrauch von Weißkohl, anyone? 😏🙏

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