Schluss machen per Videochat?! „Zumping“ heißt das neue Dating-Phänomen – und es verbreitet sich

Verlassen zu werden ist selten schön. Noch weniger schön ist es allerdings, wenn besagter Schlussstrich nicht Angesicht zu Angesicht passiert … sondern feige, über irgendein technisches Endgerät. Was früher noch der „Ich mach Schluss“-Anruf war, wurde irgendwann zur WhatsApp-Nachricht – und heute zum „Zumping„. Einem ganz speziellen Dating-Phänomen, das sich in der aktuellen Ausnahmesituation wunderbar zu verbreiten scheint.

„Zumping“ bezeichnet nämlich schlicht die Trennung per Videochat. Wenn schon nicht persönlich sehen, dann wenigstens so den Abschied einleiten, scheinen sich einige Menschen zur Zeit wohl vermehrt zu denken.

Denn dieses Phänomen ist längst kein Einzelfall mehr. Das geht jedenfalls aus einem viralen Tweet hervor, den die Buzzfeed-Autorin Julia Moser vor wenigen Tagen abgesetzt hat. Darin fragt sie leidend: „Bin ich die erste Person, die über Zoom verlassen wurde?“

Die Antworten darauf lassen nicht lange auf sich warten. 63.000 Menschen haben ihren Beitrag inzwischen gelikt, über 1.000 Kommentare gingen ein. Viele da draußen haben in den letzten Wochen eine ähnliche Erfahrung gemacht. Denn ob über Skype, FaceTime oder dem jüngsten Anbieter Zoom: „Zumping“ ist kein Einzelfall … und macht seinem Namen offenbar schon jetzt alle Ehre. Immerhin setzt der sich aus dem Eigennamen „Zoom“ und der Bezeichnung „dumping“, also „verlassen werden“, zusammen.

Eine Abfuhr über Zoom? Nur scher zu ertragem 💔

 

Nicht die feine englische Art des Schlussmachens, das wollen wir an dieser Stelle direkt mal klarstellen. Denn selbst wenn ein Paar in unterschiedlichen Wohnungen isoliert sein muss, ist es ja wohl das mindeste, den Partner wenigstens für die Beendigung der Beziehung mal kurz in real life zu sehen. Zur Not auch mit 1,5 Metern Abstand. 👀

Bei Julia sah die  Situation dann doch ein wenig anders aus. Sie und besagter Kerl dateten sich zwar schon mehrere Monate lang, doch die Quarantäne machte viele der gemeinsamen Pläne frühzeitig zunichte. Auch, weil sie bei ihren Eltern unterkam – in einem anderen Teil des Landes. Dem Kerl blieb also fast kein anderer Weg übrig, als ihr online von seinen fehlenden Gefühlen zu erzählen.

Herzzerreißend ist es dennoch. Schließlich kann man sich in Zeiten einer weltweiten Pandemie auch nicht mal eben kurz an den Schultern der besten Freundin ausheulen. Oder sich in der Bar ein Weinchen mit ihr teilen. Und sich über Zoomen den Schmerz von der Seele reden? Klingt im Anschluss an die vorausgegangene Negativ-Erfahrung auch nicht mehr so wirklich verlockend …

„Zumping“ bleibt kein Einzelfall

Julia Moser kann also aus tiefster Erfahrung bestätigen: „Zumping“ tut weh. Vor allem, weil man vor einem Bildschirm irgendwie nie so wirklich die richtige Reaktion finden kann. Mal ganz abgesehen von der stockenden Internetverbindung … die ganz sicher genau dann den Bildschirm gefrieren lässt, wenn es besonders schmerzhaft wird.

Per Videochat den Laufpass zu bekommen klingt also nicht nur furchtbar, es fühlt sich auch wirklich genau so an. Und damit sind wir uns abschließend wohl alle einig: Auch „Zumping“ ist nur ein weiteres Dating-Phänomen, das die Welt niemals gebraucht hätte. 

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