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Dieser Anruf hat Vanessa Mai’s Leben verändert
Vanessa Mai kennt man als strahlende Pop-Queen, Powerfrau auf der Bühne und wandelbares Multitalent. Ob als Sängerin oder Social-Media-Star – Vanessa ist nicht nur unfassbar erfolgreich, sondern auch unfassbar ehrlich.
Und genau deshalb spricht sie jetzt über ein Thema, über das viele lieber schweigen würden: HPV. Das Virus, das fast jede*r im Laufe des Lebens einmal hat und das dennoch kaum jemand richtig kennt. Dabei kann es im schlimmsten Fall Krebs auslösen.
Im Interview mit uns erzählt Vanessa, warum sie entschieden hat, so offen über ihre eigene HPV-Diagnose zu sprechen, was ihr in dieser schwierigen Zeit geholfen hat und welche Message sie unbedingt an euch alle da draußen weitergeben will.
Spoiler: Es ist nie zu früh (oder zu spät!), um sich zu informieren und niemals peinlich, Verantwortung für den eigenen Körper zu übernehmen!
Du sprichst sehr offen über deine Diagnose. Warum war es dir so wichtig, das öffentlich zu machen?
Vanessa: Ich habe ja vor zwei Jahren schon die Diagnose bekommen und damals auch schon öffentlich darüber gesprochen. Aber jetzt, vor allem mit Initiativen wie „Entschieden gegen Krebs“, steckt da noch mehr Power dahinter. Mich freut das total, weil wir echt viele Leute erreichen und aufklären können.
Viele wissen einfach nicht, was HPV überhaupt ist, oder sie haben noch nie davon gehört. Es gibt auch viele Mythen. Zum Beispiel, dass es nur Frauen betrifft und das stimmt einfach nicht. Es betrifft genauso Männer. Und dass man sich dagegen impfen lassen kann, wissen viele auch nicht. Ich finde es wichtig, dass Menschen erfahren: Man kann wirklich etwas tun, um sich zu schützen. Und man muss sich dafür nicht schämen!
„Ehrlich gesagt war ich erstmal erleichtert, dass es kein Krebs war. Aber natürlich denkst du später darüber nach, was hätte sein können.“
Wie hast du dich gefühlt, als du die Diagnose bekommen hast? Weißt du noch, was dein erster Gedanke war?
Puh, ja… Ich war erstmal natürlich total unter Anspannung. Meine Frauenärztin hat damals angerufen und gesagt: „Fahren Sie bitte rechts ran, falls Sie Auto fahren.“ Und da dachte ich schon: „Oh Gott, was kommt jetzt?!“
Dann hat sie mir erklärt, dass es eine Vorstufe von Krebs ist, die man entfernen kann. Ehrlich gesagt war ich da erstmal erleichtert. Einfach, weil es kein Krebs war. Aber natürlich denkst du später darüber nach, was hätte sein können. Was wäre, wenn es doch Krebs gewesen wäre? Viele Leute machen sich da gar keine Gedanken drüber, bis sie plötzlich selbst betroffen sind. Ich glaube, weil HPV einfach noch zu unbekannt ist.
Was hat dir in dieser Zeit besonders geholfen?
Auf jeden Fall meine Frauenärztin. Die war super. Und natürlich mein Mann. Der hat direkt gesagt: „Wir gehen sofort zum Termin, wir lassen das wegmachen.“
Aber natürlich hast du bis dahin trotzdem diese Angst: Wie viel Gewebe muss entfernt werden? Wird mein Körper dadurch irgendwie beeinträchtigt? Gerade wenn es um den Gebärmutterhals geht… das hat ja auch Auswirkungen darauf, ob man später Kinder bekommen kann. Ich bin aktuell zwar kein Kinderwunsch-Mensch, aber trotzdem wäre es schlimm, wenn einem diese Entscheidung genommen würde.
Das waren schon heftige Gedanken, mit denen ich mich vorher nie beschäftigt habe. Es war eine wilde Zeit. Aber ich hab ein echt tolles Umfeld, das mich aufgefangen hat. Und ich finde es so wichtig, das zu sagen: Wenn man dieses Umfeld nicht hat, dann muss man trotzdem stark bleiben. Man darf sich nicht schämen. Es ist nichts Schlimmes. Man ist selbst verantwortlich für sich und deshalb sollte jeder regelmäßig zur Vorsorge gehen.
„Es betrifft einfach alle. Männer und Frauen. Und es wäre so wichtig, dass darüber früh gesprochen wird."
Was hättest du gerne schon vor deiner Diagnose über HPV gewusst?
Ich hätte mir gewünscht, dass das Thema einfach selbstverständlicher ist. So wie es früher bei HIV war. Ich bin ein Kind der 2000er, damals wusste jeder über HIV Bescheid. Jeder wusste, wie man sich schützen kann. Und bei HPV ist das leider immer noch ganz anders.
Es betrifft aber einfach alle. Männer und Frauen. Und es wäre so wichtig, dass darüber früh gesprochen wird. Auch mit jungen Leuten. Dass man nicht erst anfängt, sich zu informieren, wenn schon eine Diagnose im Raum steht.
Wie war die Reaktion in deinem Umfeld?
Zum Glück total positiv. Alle waren sehr verständnisvoll. Viele haben mir geschrieben und wollten wissen, wie das alles abläuft. Ich finde es total schön, wenn ich anderen helfen kann, ihre Ängste zu verlieren und ihnen Mut zu machen.
Aber ich weiß natürlich, dass es nicht bei allen so ist. Manche haben kein unterstützendes Umfeld. Deshalb ist es mir wichtig, auch öffentlich zu sagen: Es ist nichts, wofür man sich schämen muss. Wirklich nicht!
Warum, glaubst du, ist die HPV-Impfquote in Deutschland noch so niedrig?
Ich glaube, es liegt hauptsächlich an Unwissenheit. Viele wissen einfach nicht, dass man sich dagegen impfen lassen kann. Oder sie denken: „Ach, das betrifft mich sowieso nicht.“
Wenn du nur eine Sache über HPV sagen könntest – was wäre deine wichtigste Botschaft?
Informiert euch! Wirklich. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Männer können nämlich auch Überträger sein und sie können ebenfalls Krebs durch HPV bekommen.
Redet darüber, auch mit euren Kids, selbst wenn sie noch jung sind. Und ganz wichtig: Es ist nie zu spät für eine Impfung. Viele denken, wenn man über 14 ist, bringt es nichts mehr. Aber das stimmt nicht. Auch Erwachsene können sich noch impfen lassen. Ich will einfach, dass alle wissen: Man kann wirklich etwas tun.
Vanessa Mai zeigt mit ihrer Offenheit, wie wichtig es ist, gesundheitliche Themen wie HPV nicht zu verschweigen, sondern mutig anzusprechen. Denn nur wer informiert ist, kann auch vorsorgen.
Mit ihrem Engagement bei der bundesweiten Aufklärungskampagne Entschieden gegen Krebs will sie dazu beitragen, dass mehr Menschen über HPV Bescheid wissen und weniger daran erkranken.
Informiert euch. Redet darüber. Lasst euch impfen. Alles, was ihr über HPV, die Impfung und Prävention wissen müsst, findet ihr unter:
👉 www.entschiedengegenkrebs.de